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19 Juni 2023

Von Diesel zu Wasserstoff: der Motor, der die Niederlande auf die Weltkarte bringt

19 Juni 2023

Der Übergang zu einem klimaneutralen Energiesystem bringt Chancen und Herausforderungen mit sich. Mit pragmatischem Denken und innovativem Handeln kann man etwas bewirken. Das beweist das niederländische Unternehmen NPS Driven. Es wandelt derzeit einen traditionellen DAF-Motor in einen innovativen, nachhaltigen Wasserstoffmotor für den Einsatz im Baugewerbe und in der Binnenschifffahrt um.

Ökologisierung als Motivation

„Ich möchte einen konkreten Beitrag zur Ökologisierung leisten. Dies tue ich zu Hause und bei meiner Arbeit. Wir überlassen die Erde unseren Kindern, also ist es unsere Aufgabe, Lösungen für Nachhaltigkeitsfragen zu finden.“ Es spricht Peter van der Heijden, Geschäftsführer von NPS Driven. „Gemeinsam mit Kollegen von TNO haben wir vor vier Jahren damit begonnen, den traditionellen Verbrennungsmotor in eine saubere Alternative umzuwandeln. Moderne Dieselmotoren lassen sich mit ein paar Modifikationen problemlos mit Wasserstoff betreiben. Der Vorteil ist, dass ein solches System keine schädlichen Emissionen erzeugt und im Vergleich zu Batterien oder Brennstoffzellen eine kostengünstige Lösung darstellt.“

Es funktioniert hervorragend

Jarne Lotens ist F&E-Ingenieur: „Als ich hörte, dass NPS es mit Wasserstoff ernst meint, wusste ich, dass ich dabei sein wollte. Ich entwickle die Komponenten für den Wasserstoffmotor, wo alles millimetergenau gefertigt wird. Dazu wird der vorhandene Motor fast vollständig demontiert. Wir haben ein eigenes Kraftstoff- und Zündsystem entwickelt, das Wasserstoff in Energie umwandelt. Das tolle ist, dass alles ausgezeichnet funktioniert. Das beweist der Motor auf dem Prüfstand bei TNO.“

Schnell anfangen

Peer Wezenbeek, Forschungsleiter bei NPS Driven, überwacht die Tests bei TNO und nimmt bei Bedarf Anpassungen vor. „Es ist die Software, die sicherstellt, dass der Motor tut, was er tun soll. Dieses Testprojekt soll Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Bereits Anfang 2024 können unsere ersten Kunden im Living Lab arbeiten, wo wir verschiedene Feldversuche durchführen. Dann werden wir mit der Entwicklung und Kalibrierung fortfahren, um das Set auf breiterer Basis einzusetzen. Das dauert etwa ein Jahr. Als Team investieren wir viel Zeit und Mühe, um dabei an der Spitze zu bleiben.“

Erschwingliche Nachhaltigkeit

Peter van der Heijden: „Große Marktteilnehmer wollen ihren CO₂-Fußabdruck reduzieren und werden mit dem Transportunternehmen zusammenarbeiten, das ihnen dabei helfen kann. Transportunternehmen, die jetzt den Innovationsschritt wagen, können diesen Anspruch schnell und mit begrenzten finanziellen Mitteln erfüllen. Wie es aussieht, ist der Einbau eines Wasserstoffmotors um ein Vielfaches günstiger als eine Elektrifizierung oder Brennstoffzelle. Darüber hinaus können wir in den Niederlanden selbst Wasserstoff produzieren, wodurch der Einsatz knapper Rohstoffe entfällt. Außerdem funktioniert der Wasserstoffmotor praktisch genauso wie der Dieselmotor. Dadurch ist die Wartung vergleichbar und die Marktakzeptanz hoch.

Stickstoffemissionen verursachen immer noch Bauverzögerungen. Auch dort wurde ihnen mit Motoren für Generatoren oder Bagger ohne CO₂-, Stickstoff- oder Feinstaubausstoß geholfen. Der Vorteil des Wasserstoffmotors ist, dass ein Serviceteam innerhalb von zwei Tagen den Umgang mit Wasserstoff lernt. Bauunternehmen sind daher schnell startklar für die Arbeit mit Wasserstoffmotoren.“

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